Die Idee, unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage vom Staat eine gesetzlich festgelegte finanzielle Zuwendung zu erhalten, für die keine Gegenleistung erbracht werden muss, ist nicht neu. Ja, sie ist sogar ein globales Phänomen. Ausgerechnet die Schweiz wird wohl das weltweit erste Land sein, das über die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) in überschaubarer Zeit abstimmt und es auch einführt. In Deutschland wird die Diskussion seit einigen Jahren ebenfalls geführt, ohne jedoch eine ähnliche Wirkung zu erzielen, wie es in der Schweiz der Fall ist. Einzig die Piraten haben das BGE zu einem ihrer Kernthemen erklärt und deshalb neuen Schwung in die Debatte gebracht. Ja, das BGE wird kommen, weil humanitäre und ökonomische Argumente dafür sprechen – die Frage ist nur wann?
Im Video erklärt die Piratin Marina Weisband kompakt und sehr anschaulich das bedingungslose Grundeinkommen und sagt, was jetzt folgen soll.
Ich bin seit es die BGE Idee gibt erstaunt…
und ich weiß auch gar nicht so recht wo ich anfangen soll, oder wie ich es zusammenfassen soll ohne gleich ein Buch zu schreiben.
Die Idee zu arbeiten ohne Zwang ist nicht neu, gewissermaßen schon ziemlich alt. Genauso wie ein Recht auf Leben trotz Faulheit. Die Gegenseite folgt der Formel: „Wer nicht arbeitet, der soll nicht essen.“ Diese Einstellung war auch schon immer menschenverachtend und falsch und sie wird auch niemehr wahr. Nicht zuletzt ist auch immer weniger Arbeit notwendig, um das selbe Wohlstandsniveau zu halten. Ebenso werden immer weniger sinnvolle Arbeiten angeboten und vernünftig bezahlt. Dass es sich dabei um direkte Implikationen handelt, die aus dem Kapitalismus folgen, setze ich mal gegeben voraus. Race to the bottom. Alles wird so zurechtgestutzt, dass es ein Überleben im Konkurrenzkampf ermöglicht. Ich bin kein Feind von Optimierungen im allgemeinen. Die Frage lautet für mich zu welchem Zweck, mit welchen Auswirkungen und wie frei die Entscheidung dazu ist.
Nun kommt das BGE ins Spiel. Man akzeptiert die negativen Auswirkungen des Kapitalismus und sagt sich: Wir sehen uns dann eben demnächst am Existenzminimum wieder. Arbeiten können wir ja dann auch alle ehrenamtlich, verhungert so ja keiner. Chefs müssen in Zukunft gar nichtmehr darüber nachdenken, ob ein Angestellter vom Lohn überleben kann, der Staat stockt alles dahingehend auf. Race to the bottom geht nahtlos weiter und wir jubeln dem noch entgegen.
Ich sehe daher hinter dem BGE (leider) nichts anderes als eine lebenserhaltende Maßnahme, die einen im Grunde nicht dauerhaft überlebensfähigen Kapitalismus am Leben hält.
Freie Berufswahl und Wohlstand wären so noch mehr als heute ein extrem ungleich verteiltes Privileg. Es mag sicher Leute geben, die mit BGE und mit ehrenamtlichen Arbeiten glücklich sind. Ich schätze aber mal, dass auch viele mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten nichts anfangen können und stattdessen lieber einen anderen Beruf ausüben möchten und BGE auch nicht für ein selbstbestimmtes Leben ausreicht. Was soll aus diesen Leuten werden?