Schon der Gründungsakt der Piraten 2006 stellte einen ersten Versuch des Ausbruchs aus dem klassischen politischen Denken dar. Zur Zeit scheint aber das piratige Narrativ des demokratischen Netzwerks nicht auszureichen, um über die ‘natürlichen’ Startschwierigkeiten einer Partei hinwegzuretten. Die Idee droht, zwischen klassischem Polit-Denken auf der einen Seite und den Kaperversuchen der politischen Konkurrenz auf der anderen verwässert oder verschüttet zu werden: Die Netzidee sowohl als Opfer der Vereinfachung der Argumente in Krisenzeiten als auch der Beharrungskräfte und der Trägheit herrschender Strukturen. Was ist also zu tun? Joachim Paul, Fraktionsvorsitzender der Piraten im Landtag von Nordrhein-Westfalen zeigte im Gespräch mit Rainer Thiem, Peira e.V. und Gästen den Möglichkeitsraum für einen nachhaltigen Ausbruch auf. Fazit am Ende des Gesprächs: Aufgabe der Piraten war und ist, nicht dem Mainstream zu folgen, sondern die großen System-/Lebenslügen aufzudecken und die Rolle des Ketzers verstärkt anzunehmen.
Die Wut und die Medien
Ein Gastbeitrag von Matthias Krämer Krise der Leserkommentare, Krise der Zeitungslandschaft: Vom Scheitern gesellschaftlicher Integration, seinen Ursachen und seinen Folgen. “Die Presse echauffiert sich”, schreibt …